Hilfen für Menschen mit Demenz
Demenz: „Was gut ist für`s Herz, ist gut für`s Hirn“
Was wünschen sich die meisten Menschen für das Alter? Gesund und geistig fit zu bleiben. Gerade letzteres erscheint ein Geschenk Gottes zu sein. Dabei lässt sich auch die geistige Fitness bis ins hohe Alter trainieren und erhalten, so Dr. med. Raymund Hahn, Chefarzt der Geriatrischen Abteilung der Kreiskliniken Altötting-Burghausen.
Denn nicht jede Vergesslichkeit ist gleich Demenz. Häufig ist sie ganz normal. Und in vielen Fällen ist Vergesslichkeit auch ein Symptom von ganz anderen Krankheiten, die mit Medikamenten oder Therapien hervorragend zu behandeln sind. So wird zum Beispiel die gut therapierbare Altersdepression von Laien oft mit der Demenz verwechselt, da sie ähnliche Anzeichen hat. Aber auch die Demenz, die nicht heilbar ist, lässt sich, wenn sie frühzeitig erkannt wird, im Verlauf deutlich abschwächen. Und jeder kann ganz persönlich die Risikofaktoren erheblich verringern. Wichtig ist es, schon frühzeitig sehr hellhörig zu sein, da eine Demenz sich über Jahre hinweg schleichend entwickelt.
Dr. Hahn: Eigentlich immer. Erste Anzeichen sind Störungen im Kurzzeitgedächtnis. Jemand lernt jemanden neu kennen und kann sich den Namen nicht merken. Oder jemand hat Schwierigkeiten, die richtigen Wörter zu finden. Klassisch ist die Vergesslichkeit oder auch wenn jemand zunehmend Probleme hat, Dinge gleichzeitig zu erledigen. Dazu gehört auch, dass jemand nicht mehr fernsehen mag. Dass sind Symptome, die hellhörig machen sollten. Dann sollte man durchaus mal zum Hausarzt gehen und Tests durchführen.
Dr. Hahn: So ein ganz einfacher Test den wir machen, ist der Uhrentest. Da muss der Patient auf einem weißen Blatt Papier eine Uhr und eine Uhrzeit zeichnen. Ein Gesunder kann das problemlos erledigen. Das kann man auch spielerisch daheim machen, ebenso ein „Mini Mental“, bei dem einfache Dinge abgefragt werden: Welches Datum haben wir heute? Welche Jahreszeit haben wir? Oder man nennt drei Begriffe und fragt nach zehn Minuten, diese wieder ab. Das gibt erste Hinweise. Für eine genaue und differenzierte Diagnose ist aber ein Gang zum Hausarzt oder ins Krankenhaus dringend erforderlich.
Dr. Hahn: Die Hälfte aller Demenzfälle lässt sich im Verlauf abschwächen. Hier ist die Durchblutung des Gehirns das größte Problem. Daher heißt es: Was schlecht für`s Herz ist, ist schlecht für’s Hirn. Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel und Blutfette sind auch für das Gehirn gefährlich.
Dr. Hahn: Bewegen, geistig fit bleiben und soziale Kontakte pflegen. Wichtig ist es, den Körper und den Geist möglichst vielseitig zu fördern: körperlich, geistig und sozial. Also statt Joggen und Kreuzworträtsel lösen lieber Tanzen gehen: Das schafft Bewegung, erfordert Konzentration und bietet soziale Kontakte. Oder die Enkelkinder betreuen, mit ihnen Spielen und die Welt entdecken. Oder mit anderen Senioren reisen. Die Freude am Lernen erhalten und pflegen. Man muss ja nicht gleich chinesisch lernen, aber wer gerne nach Spanien reist, kann Spanisch lernen oder sich Wissen über das Land, die Leute und die Kultur aneignen.
Dr. Hahn: Da ist leider noch nichts bekannt. Was aber sicher hilft, ist eine vernünftige, mitteleuropäische, abwechslungsreiche Ernährung: Rotwein in Maßen, Oliven, Fisch und Geflügel, wenig Fett, viel Obst und Gemüse. Auch hier gilt: Was gut für´s Herz ist, ist gut für´s Hirn.
Dr. Hahn: Ja: Carpe diem. Genießen Sie den Tag, freuen Sie sich des Lebens und vergessen Sie das Negative. Einfach gesund leben und das Leben genießen. Dann ist schon viel geleistet und das ist ja auch nicht unangenehm.
Weitere Betreuungs- und Beratungsangebote
Senioren-Hoagart - BRK Soziale Dienste
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Homepage: www.kvaltoetting.brk.de
Art der Einrichtung:
Betreuungsgruppe „Seniorenhoagart“ und Helferkreis zur Betreuung von Demenzerkrankten
Träger des Dienstes/der Einrichtung:
Bayerisches Rotes Kreuz, Kreisverband Altötting