Die Rauhnächte
Die geweihten Nächte, im Volksmund die Rauhnächte, fangen am 21. Dezember an und enden am 6. Januar. Sie ziehen sich durch die Weihnachtszeit. Die heiligen zwölf Nächte sind die Rauhnächte oder die Rauchnächte. Sie sind reich an geheimnisvollem Brauchtum.
In den Rauhnächten sind die Geister frei und man versucht sie durch Lärm zu vertreiben. Die Berchten, mit Tierfellen und Holzmasken bekleidete wilde Gesellen, ziehen zwischen dem 31. Dezember und dem 6. Januar mit Lärm und Glockengeläute durch die Dörfer. Hintergrund des Brauchs ist die Vertreibung der Winterdämonen, die Hoffnung auf ein glückliches neues Jahr und die Gnade der Fruchtbarkeitsgöttinnen.
Der Brauch entstand ursprünglich dem Glauben, dass die bösen Geister in der längsten Nacht des Jahres aktiver sind, weshalb man sie mit Tänzen in Masken und Fellumhängen in die Flucht zu schlagen versucht. Unter den Perchten lassen sich zwei Gruppen erkennen, die schiachen Perchten und die schönen Perchten. Während die Letzteren gutmütig sind, sind die anderen böse Gesellen, die auch mal die Ruten einsetzen. In Bayern ist dieses Brauchtum fest verwurzelt.
Der Brauch erinnert daran, dass man in den längsten Nächten des Jahres dem üblen Treiben der bösen Geister Einhalt gebieten wollte, indem man die Wohnräume und Ställe mit Weihrauch ausgeräuchert hat. Allerdings wird heute überwiegend nur noch an vier Rauhnächten geräuchert.: zu den wichtigsten Rauhnächten zählen die Thomasnacht (21. Dezember), die Christnacht (24. Dezember), die Silvesternacht (31. Dezember), und die Dreikönigsnacht zum 6. Januar. Dieser Brauch ist bis heute in Altbayen erhalten.